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Kulinarik

Wiens bester Apfelstrudel - mehr als nur eine Nachspeise

Kulinarische Stadtrundfahrt Wien im Elektro Oldtimer

“Ein Tag ohne Strudel ist wie eine Nacht ohne Sterne am Himmel”, wusste Kaiser Franz Joseph schon damals. Doch wer hat die wohl bekannteste Süßspeise Wiens eigentlich erfunden? Wir gehen dieser Frage nach und beantworten euch u.a. auch wo Wiens bester Apfelstrudel zu finden ist. Eins ist klar - Es ist mehr als nur eine Nachspeise.

Der geschichtliche Hintergrund des berühmten Apfelstrudels

So ganz genau weiß tatsächlich niemand wie der Apfelstrudel damals entstanden ist. Vermutet wird, dass der Ursprung der köstlichen Süßspeise irgendwo im persischen oder arabischen Raum liegt. Weitreichenden Eroberungen und Kämpfe im östlichen Raum sollen erste Rezepte nach Konstantinopel (heutiges Istanbul) gebracht haben. Das hohe Handwerk rund um den Strudelteig wurde danach über Jahrzehnte weiter verfeinert. Bereits damals erfreute sich der Apfelstrudel schon sehr großer Beliebtheit. Vor allem bei Soldaten galt er als nahrhafte Verpflegung die sich als besonders haltbar erwies. Im 16. und 17. Jahrhundert kam dann endlich der Apfelstrudel über Ungarn bis nach Wien – wo der Apfelstrudel erstmals 1696 als “Almasretes” (ungarisch) bezeichnet wurde. So viel zur Geschichte des Apfelstrudels.

Fun-Facts:

  • In Österreich werden gut geeignete Apfelsorten für die Weiterverarbeitung im Strudel gerne als "Strudler" bezeichnet.
  • 2015 wurde im österreichischen Kaprun der längste Apfelstrudel der Welt gebacken - mit einer Gesamtlänge von unglaublichen 752 Meter.

Aber wo findet man nun den besten Wiener Apfelstrudel?

Kulinarische Stadtrundfahrt E-Oldtimer

Café Bräunerhof, Stallburggasse 2, 1010 Wien

Ein absoluter Geheimtipp im ersten Bezirk, denn dieses Cafe kennen nur die wenigsten. Das Café ist so geheim - es besitzt nicht einmal eine eigene Website. Das Café liegt in der Stallburggasse 2 und wirkt auf den ersten Blick ein wenig altbacken, doch genau darin liegt der Wiener Charme. Es gibt neben den klassischen Wiener Kaffeehaus Klassikern auch eine Kuchen- und Mehlspeisen-Vitrine mit täglich frisch zubereiteten Desserts. Darunter befindet sich auch der Apfelstrudel. Es wird ein klassischer Blätterteig für den Strudel verwendet. Besonders ist jedoch die köstliche Strudel-Fülle. Große Apfelstücke, nicht zu süß, sondern angenehm fruchtig – dazu noch eine Portion Schlagobers und die schmackhafte Verführung ist perfekt.

Unser Geheimtipp: Sonntags gibt es als Schmankerl im Café immer klassische Live-Musik. Die Speisekarte bietet neben süßen Köstlichkeiten auch herzhafte Gerichte und das Preis- Leistungsverhältnis ist absolut Ordnung!

Café Landtmann, Universitätsring 4, 1010 Wien

Na klar, wie soll es anders sein? Nicht umsonst servieren wir Ihnen bei unserem Culinary Sightseeing Menü im Elektro-Oldtimer den köstlichen Apfelstrudel vom Café Landtmann. Bemerkenswerterweise wird der Strudel drei Mal täglich frisch in der eigenen Patisserie gebacken und angeliefert – er ist perfekt gezogen, ein hauchdünner Teig und die Strudelfülle schmeckt angenehm zimtig und süß – einfach unwiderstehlich lecker! Der Strudel wird direkt im E-Oldtimer serviert und wer etwas Glück hat, sieht Arnold Schwarzenegger im Café, denn im Café Landtmann gibt es seiner Meinung nach den zweitbesten Apfelstrudel (gleich nach dem von seiner Mama). Wer könnte es ihm auch verübeln? Der Apfelstrudel ist einfach unfassbar lecker.

Tipp: Wer den Strudel nicht direkt bei uns von Wien mal Anders im Elektro-Oldtimer genießen kann oder am Café Landtmann vorbeikommt, hat auch die Chance in Schönbrunn an der sogenannten Strudelshow im Café Residenz teilzunehmen. Das Café Residenz wird (wie das Café Landtmann) von der Familie Querfeld betrieben und somit ist das Apfelstrudel-Rezept identisch. Bei der Show erlebt man wie der Strudel zubereitet wird. Wer Lust hat kann zusätzlich einen Workshop buchen, bei dem man lernt, den Strudel nach dem Original-Rezept selber zu machen. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch die "Apfelstrudelfüllung für zu Hause" - womit man sich Wien ganz einfach in die eigene Küche holen kann.

Stadtrundfahrt durch Wien im Elektro Oldtimer

Café Hawelka, Dorotheergasse 6, 1010 Wien

Das Café Hawelka zählt zu den beliebtesten Cafés in Wien und ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen bekannt. Von Anbeginn werden die dort servierten Mehlspeisen von der Familie selbst zubereitet. Die mittlerweile 3. Generation der Familie Hawelka bereitet die Köstlichkeiten immer noch nach den originalen Rezepten der Großeltern (Leopold & Josefine Hawelka) zu. Im Vergleich zu den anderen bereits genannten Wiener Apfelstrudeln wirkt dieser hier von der Optik anders. Der Strudelteig ist sichtbar dicker und wirkt fast schon rustikal. Die Füllung selbst besteht nicht nur aus Apfelstücken, sondern auch aus gehobelten Äpfeln, und etwas Apfelmus. Der Strudel wird fein abgeschmeckt, nicht zu süß und nicht zu zimtig. Zusammengefasst– etwas rustikaler aber dafür mit extra viel Liebe zubereitet. Der Strudel schmeckt einfach wie bei der Oma!

Unser Geheimtipp: Da sich der Apfelstrudel besonderer Beliebtheit erfreut, kann es unter Umständen vorkommen kann, dass er am frühen Abend bereits vergriffen ist. Daher lohnt es sich, nicht allzu lange zu warten und am Vormittag bereits vorbeizuschauen. Und für alle Kaffeeliebhaber: Genießen Sie auch unbedingt einen Kaffee zum Apfelstrudel, denn die Familie röstet ihre Bohnen für den Kaffee selbst.

Wenn du mehr über Wiener Kaffee erfahren möchtest, empfehlen wir dir unsere Kaffeeverkostung im Cafe Hawelka. Nach dieser Erfahrung wirst du selbst zum Kaffeeexperten und kennst die feinen Unterschiede.

Kaffeeverkostung Wien

Unser Fazit: Wo findet man und den besten Apfelstrudel in Wien?

Hm.. Leider können wir uns nicht ganz auf einen Apfelstrudel festlegen. Fakt ist jedoch, alle genannten Cafés interpretiert die Kunst des Strudels auf ihre eigene Art und Weise. Daher raten wir euch: besucht alle drei Kaffees und kostet euch durch die Welt des Apfelstrudels. Am Ende des Tages gar nicht darum, wer den besten Apfelstrudel in Wien hat. Wir persönlich finden es viel schöner zu sehen wie unterschiedlich die Rezepte und das Handwerk dahinter sind.