Wien ohne Punschkrapfen? Kaum vorstellbar.
Der kleine, rosa Würfel mit ordentlich Rum im Herzen gehört zu unserer Stadt wie der Kaffee zur Melange. Ursprünglich dazu gedacht, Kuchenreste stilvoll zu verwerten, ist der Punschkrapfen längst ein Klassiker der Wiener Mehlspeiskultur – und zum Glück noch nicht völlig vom Touristenansturm erobert.
Während sich viele Besucher auf Sachertorte und Apfelstrudel stürzen, bleibt der Punschkrapfen oft im Schatten – dabei ist er perfekt für alle, die es lieber klein und kompakt mögen oder unterwegs Lust auf etwas Süßes haben. Doch eines muss man ehrlich sagen: Einen wirklich guten Punschkrapfen zu finden, ist gar nicht so einfach. Erst recht nicht, wenn man dabei den Menschenmassen aus dem Weg gehen möchte.
Deshalb haben wir uns für euch durchgekostet – und fünf süße Orte gefunden, an denen ihr Wiener Punschkrapfen in richtig guter Qualität bekommt. Die meisten liegen zentral, sind aber charmant und unaufgeregt. Ideal also für alle, die Wien gern genießen, aber nicht im Reiseführer leben wollen.
1. K.u.K. Hofzuckerbäcker Heiner & Gerstner – Kaiserliche Dreifaltigkeit
In der Wollzeile und im Palais Todesco schlagen die Herzen von Punschkrapfen-Fans höher. Bei Heiner lockt der Klassiker: locker-luftiger Biskuit, eine ordentliche Portion Rum und eine Glasur, die beim ersten Biss herrlich knackt. Hier spürt man noch den Geist des alten Kaiserreichs – fast so, als würde Sisi gleich zur Kaffeetafel bitten.
Unser Tipp: Im historischen Flair der Wollzeile schmeckt der Punschkrapfen besonders gut, wenn man ihn mit Blick auf das geschäftige Treiben draußen genießt – ein Hauch Kaiserzeit mit Zuckerglasur.
Aber auch auf der Kärntnerstraße sorgt Gerstner für eine besondere Abwandlung: zartschmelzende Schokoladenglasur umhüllt fruchtige Marillenmarmelade, während der Rum im Herzstück sanft mitschwingt. Die prunkvollen Säle und Samtstühle verleihen jedem Bissen einen Hauch von Hofhaltung, aber die Gäste sitzen entspannt und nehmen sich Zeit – ganz ohne das Getümmel der Touristenmassen.
2. Café Diglas („Kleines Diglas“) am Fleischmarkt – Innenhof‑Idylle
Wer einen Moment Ruhe sucht, findet ihn im versteckten Innenhof des Kleinen Diglas. Zwischen gotischen Gewölben und leisen Klängen aus der Küche bekommt man das Gefühl, dass die Welt sich ein wenig langsamer dreht. Die Punschkrapfen kommen direkt aus der legendären Patisserie und sind so groß, dass man sie schon fast teilen muss – es sei denn, du bist eine Naschkatze!
Beim ersten Bissen entfaltet sich eine samtige Oberfläche, darunter saftig-weicher Teig und eine Rumfüllung, die dezent auf der Zunge tanzt. Stammgäste nicken anerkennend, während sie gemütlich in ihren Zeitungen blättern. Wer auf der Suche nach einem nostalgischen Punschkrapfen Wien Erlebnis ist, sollte hier Platz nehmen.
Unser Genuss Tipp: Wer mittags kommt, kann sich zuerst ein Mittagsmenü gönnen – der Punschkrapfen danach gepaart mit einer Wiener Melange ist das ideale Dessert.
3. Konditorei & Bäckerei Nöbauer – Handgefertigte Klassiker
Ein echter Punschkrapfen Wien Geheimtipp versteckt sich im Donaukanalviertel: Nöbauer. Ein Ausflug in diese Konditorei & Bäckerei lohnt sich für alle, die Wert auf traditionelle Handwerkskunst legen. Nöbauer steht seit 1947 für Kreativität und Qualität, und zusätzlich zu dem klassischen Punschkrapfen wird auch der Nikolo-Punschkrapfen jedes Jahr der heimliche Star der Adventszeit. Mit kunstvollen Zuckermustern verziert, macht er nicht nur optisch eine gute Figur.
Im Biss zeigt sich echter Familiensinn: dunkler Biskuit trifft auf hausgemachte Marillenmarmelade und echten Rum, alles handverlesen und mit Sorgfalt zusammengeführt. Die weitläufige Filiale bietet dabei genügend Platz für ungestörtes Naschen – perfekt für alle, die in aller Ruhe ins Wochenende starten wollen.
Geheimtipp: Früh hingehen! Der Punschkrapfen ist beliebt und oft schon am Vormittag ausverkauft – besonders in der Adventszeit.
4. Gregors Konditorei – Transparenter Genuss
Im 5. Bezirk öffnet Gregors seine Türen zu einer Backstube, die man in Wien selten so hautnah erlebt: Ein bodentiefes Fenster trennt den Café-Bereich von der Produktionsstätte, sodass ihr den KonditorInnen beim Formen, Befüllen und Glasieren ihrer Punschkrapfen in Wien zusehen könnt.
Das frische Aroma von Biskuit und Marillen-Füllung strömt herüber, während zartrosa Glasur in fließenden Bewegungen über die kleinen Würfel gleitet. Jeder Biss enthüllt die perfekte Verbindung aus saftiger Teigbasis, intensivem Rum-Kick und knackiger Glasur – ein Erlebnis, das süße GenießerInnen zu schätzen wissen. Wer nicht nur naschen, sondern auch hinter die Kulissen der Wiener Backkunst blicken möchte, sollte unbedingt bei Gregors vorbeischauen.
Unser Tipp: Kommt samstags direkt zur Öffnung – die Punschkrapfen sind dann gerade frisch aus der Backstube, oft noch leicht warm und besonders saftig.
5. Chez Fritz – Vegane Punschkrapfen in Wien
Wer glaubt, vegane Mehlspeisen müssten Kompromisse sein, hat Chez Fritz noch nicht erlebt. Im charmanten 9. Bezirk öffnet das Café seine Türen nur wenige Tage pro Woche – aber diese Location ist ein echter Punschkrapfen Wien Geheimtipp für Veganer.
Anstelle von Butter, Ei und Rahm arbeiten die MacherInnen mit Aquafaba, Kokosfett und kreativen Pflanzenbuttern, ohne dabei an Aroma zu sparen. Schon der erste Biss enthüllt eine samtige Textur und eine Rumnote, die dem Klassiker alle Ehre macht. Das Interieur in sanften Pastelltönen, ein paar Vintage-Stühle und leise Jazzklänge runden den Besuch ab und lassen jeden Punschkrapfen hier zu einem kleinen Fest für alle Sinne werden.
Unser Tipp: Kombiniert den Besuch mit einem Spaziergang durch das Servitenviertel – eines der charmantesten Grätzel Wiens mit tollen Fotospots.
Fazit – Punschkrapfen in Wien
Sie sind mehr als nur ein süßer Snack. Sie erzählen Geschichten von kaiserlichen Salons, versteckten Innenhöfen, Familienbetrieben, modernen Konditoreien und mutigen Veganern. Also lehnt euch zurück, freut euch auf den ersten Bissen und entdeckt Wiens süße Geheimnisse – ganz ohne Touristenmassen.